Wie geht’s weiter mit Aktions-Formaten wie der Internationalen Männergesundheitswoche, dem Tag der ungleichen Lebenserwartung, dem Internationalen Männertag?
Wie erreichen wir Männer, Multiplikator:innen, institutionell und politisch Verantwortliche besser? Wo gibt’s (mehr) Geld für Männergesundheit? Wie lässt sich das Netzwerk vitalisieren? Wie finden wir Themenbotschafter?
Zusammen mit einem Urologen hat die Kommunale Prävention Nürnberg einen Podcast für Männer zum Thema Männergesundheit gestartet. Er läuft unter dem Titel „Schwanzegal, aber Hodenwichtig“ und ist auf Spotify zu hören. Mit diesem Podcast wollen die Initiatoren Männer dazu bewegen, rechtzeitiger einen Arzt aufzusuchen, sie wollen Tabuthemen ansprechen und eine Brücke zwischen Sozialer Arbeit und der Medizin schlagen. Der Podcast ist seit vier Wochen online und hat schon über 1.000 Zuhörer auf Spotify.
Die bisherigen Folgen: 0. Schwanzegal, aber Hodenwichtig – über uns 1. Blasenspiegelung 2. Outing 3. Hoden abtasten 4. Penis-Biopsie
Das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin und das Netzwerk Jungen- und Männergesundheit laden mit ihren Kooperationspartnern – der Stiftung Männergesundheit, der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz, dem Kompetenzzentrum Jungen- und Männergesundheit Baden-Württemberg und männer.bw – zum Fachtag ein, bei dem der 6. Deutsche Männergesundheitsbericht erstmals fachöffentlich vorgestellt wird.
Wann: Freitag 28. November 2025, 9.30 bis 17.00 Uhr Wo: Völkerkundemuseum, Hauptstraße 235, 69117 Heidelberg Kosten: 25 €, ermäßigt 20 € für Studierende und Bürgergeldempfänger:innen
Im Anschluss an den Fachtag findet das offene Jahrestreffen des Netzwerks Jungen- und Männergesundheit statt mit „Come together“ am Freitagabend und Fachkonferenz am Samstag.
Programm
09:30
Ankommen, ins Gespräch kommen
10:00
Begrüßung, Einführung Prof. Dr. Karen Nolte, Direktorin Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg Dr. Christoph Schwamm, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg Vorbereitungsteam und Kooperationspartner:innen
10:20
„Warum ein Gesundheitsbericht zu Gewalterfahrungen von Jungen und Männern?“ Prof. Dr. Martin Dinges, Medizinhistoriker, Stuttgart
11:15
„Gesundheitliche Folgen von Gewaltwiderfahrnissen für Jungen und Männer“ Prof. Dr. Anne Maria Möller‑Leimkühler, Social Science in Psychiatry, LMU München
12:00
Moderiertes Podiumsgespräch mit Nachfragen aus dem Publikum
12:30
Mittagspause
13:30
Workshops und Praxispräsentationen Zum Einstieg: Überregionale Angebote für Männer Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM), Hilfetelefon Gewalt an Männern, Männerberatungsnetz“ „Praxis der Gewaltprävention und -intervention mit männlichen Zielgruppen“ N.N., fairmann Heidelberg „Zugangswege und Versorgung männlicher Gewaltopfer in der Gewaltambulanz“ N.N., Gewaltambulanz des Universitätsklinikums Heidelberg „Gewalterfahrungen aus einer trans*männlichen Perspektive“ Dr. Max Appenroth, Köln
16:00
Abschlussrunde: Was jetzt zu tun ist Diskussion, Kommentare, Perspektiven mit Markus Beck, Sozialberatung Stuttgart, Fachbereich Gewaltprävention; Prof. Dr. Martin Dinges; Dr. Annalena Schmidt, BFKM; Olaf Theuerkauf, Stiftung Männergesundheit
Der 6. Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit wird im November 2025 veröffentlicht. Dies soll zum Anlass genommen werden, den Bericht erstmals fachöffentlich vorzustellen und zu diskutieren. Wir freuen uns, dass wir dafür den Herausgeber und die Herausgeberin des Berichts sowie einige weitere, im Themenfeld aktive Akteure gewinnen konnten.
Männer sind im jungen Alter häufiger und generell anders als Frauen von Gewalt betroffen. Da Männer jedoch gesellschaftlich in erster Linie als Täter wahrgenommen werden, ist die Forschungslage zu ihren Gewalterlebnissen als Opfer und deren erhebliche Auswirkungen auf ihre Gesundheit völlig unzureichend.
Führende Fachleute haben die verstreuten Erkenntnisse zusammengetragen und präsentieren sie entlang des Lebenslaufes: Die Lebensphasen Kindheit, Jugend, frühes Erwachsenenalter über Berufsleben, Partnerschaft und Familie bis zum hohen Alter werden betrachtet. Ein besonderer Fokus liegt auf Blaulichtberufen und Militär sowie auf vulnerablen Lebenslagen wie psychischer Krankheit, Flucht und Wohnungslosigkeit. Systematische Kapitel betreffen die Forschungslage, Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit und die bisherigen Ansätze zur Prävention. Vorschläge zur Verbesserung der Versorgung runden den Band ab.
Der Bericht zeigt, wie Gewalterfahrungen die Gesundheit von Männern und Jungen beeinflussen, und rückt Gewalt als zentralen gesundheitlichen Risikofaktor in den Fokus. Er bietet eine umfassende Analyse der verschiedenen Gewaltformen sowie ihrer Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Zudem formuliert der Bericht konkrete Handlungsempfehlungen für Politik, Gesundheitswesen und Gesellschaft, um die Gesundheit von Männern und Jungen nachhaltig zu fördern.
Der Fachtag informiert vor diesem Hintergrund über aktuelle Forschungsergebnisse sowie über Gewaltexposition und Prävalenz von Gewaltwiderfahrnissen, gesundheitliche Folgen, präventive Perspektiven und Beispiele guter Praxis. Er richtet sich an Fachkräfte im Gesundheits- und Bildungsbereich sowie aus pädagogischen, psychosozialen und medizinischen Arbeitsfeldern. Darüber hinaus sind auch Akteure aus dem Gesundheitswesen, der Gewaltprävention und Gewalthilfe sowie alle weiteren Interessierten eingeladen.
Die Stiftung Männergesundheit ermöglicht den Teilnehmer:innen des Fachtags, die Männergesundheitsberichte 4 („Männer und der Übergang in die Rente“) und 5 („Junge Männer und ihre Gesundheit“) für jeweils 20 € statt 34,90 € bzw. 39,90 € zu erwerben, den aktuellen 6. Männergesundheitsbericht für 39,90 € statt 44,90 €.
Gewalterfahrungen von Jungen und Männern und die Folgen für ihre Gesundheit
Sechster Deutscher Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit
Männer sind im jungen Alter häufiger und generell anders als Frauen von Gewalt betroffen. Da Männer jedoch gesellschaftlich in erster Linie als Täter wahrgenommen werden, ist die Forschungslage zu ihren Gewalterlebnissen als Opfer und deren erhebliche Auswirkungen auf ihre Gesundheit völlig unzureichend.
Führende Fachleute haben die verstreuten Erkenntnisse zusammengetragen und präsentieren sie entlang des Lebenslaufes: Die Lebensphasen Kindheit, Jugend, frühes Erwachsenenalter über Berufsleben, Partnerschaft und Familie bis zum hohen Alter werden betrachtet. Ein besonderer Fokus liegt auf Blaulichtberufen und Militär sowie auf vulnerablen Lebenslagen wie psychischer Krankheit, Flucht und Wohnungslosigkeit. Systematische Kapitel betreffen die Forschungslage, Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit und die bisherigen Ansätze zur Prävention. Vorschläge zur Verbesserung der Versorgung runden den Band ab.
Mit Beiträgen von Dirk Bange, Bernhard Bogerts, Manfred Buchner, Peter Caspari, Martin Dinges, Anke Dreier-Horning, Manuela Dudeck, Heide Glaesmer, Thomas Görgen, Johannes Hildebrandt, Catarina Katzer, Franziska Kleuters, Phil C. Langer, Hans-Joachim Lenz, Michael Meuser, Anne Maria Möller-Leimkühler, Yuriy Nesterko, Gunter Neubauer, Paul Neupert, Ralf Puchert, Frank Scheinert, Matthias Schneider, Andreas Schoppa, Hartwig Schuck, Johannes Siegrist, Hubert Steger, Birgitta Sticher und Sebastian Wenger
Die kostenlose Online-Tagung via Zoom findet im Rahmen der diesjährigen Internationalen Männergesundheitswoche statt. Anmeldungen per E-Mail an Juliane Rahl. Den Zugangslink versenden wir mit der Anmeldebestätigung.
Übersicht international & in Deutschland Prof. Doris Bardehle, Stiftung Männergesundheit, Berlin
14.20 Uhr Männerschuppen Leinfelden-Echterdingen (2015) Schwerpunkt: handwerkliche Ausrichtung mit und ohne Demenz Hans Haug / Christina Ost
14.35 Uhr Männerschuppen auf der Insel Poel Die Entstehung eines norddeutschen Männerschuppens auf der Insel Poel – Warum einen Männerschuppen gründen? – Wie fängt Mann damit an? – Wie weit sind wir? Was machen wir? – Resonanz von den Mitgliedern & der Öffentlichkeit – Wo wollen wir hin? Andrew Gordon
14.50 Uhr Erfahrungen und Vorschläge zu Männergruppen in Mehrgenerationenhäusern (MGH) Stephan Reich, Stadt Rödermark
15.15 Uhr Diskussionsbeiträge – Jens Geithner „Treidelpfad“ und „Musikprojekt für erwerbslose Männer“ – Laura Heitmann Gesundheitsförderung für Männer im Quartier – Das Projekt „Männersache Gesundheit Osterholz“ – Daniel Deggelmann „Männergruppe mit Lernbeeinträchtigung“ profamilia im Paritätischen Wohlfahrtsverband B-W – Ingo Bernard „Das Männergruppen-Netzwerk e.V.“
In der nächsten Woche finden täglich Veranstaltungen zur Männergesundheit im Rahmen der Internationalen Männergesundheitswoche statt. Alle Veranstaltungen sind in diesem Jahr online. Anmeldung bei Juliane Rahl, um den Zugangscode zu erhalten.
Dienstag, 10. Juni 2025
Eröffnung Olaf Theuerkauf, Vorstand Stiftung Männergesundheit
Aufgezeichnetes Statement Urologen und ihr Einsatz zur Gesundheitsförderung und Risikoerkennung bei Männern Prof. Kurt Miller, Vorstand Stiftung Männergesundheit
Mittwoch, 11. Juni 2025
Risiken des Rauchens Social Media Beitrag mit Experteninterview zu den Risiken des Tabakkonsums Prof. Heino Stöver, Frankfurt/Main
Wir hören auf zu rauchen! Moderierte Diskussion von Experten mit Rauchern und Nichtrauchern/Ex-Raucherrn
Donnerstag, 12. Juni 2025
Alkohol und andere Drogen Social Media Beitrag mit Experteninterview zu den Risiken des Alkohol- und Drogenkonsums Prof. Heino Stöver, Frankfurt/Main
Alkohol und Drogen ruinieren die Gesundheit! Übersicht über die aktuelle Situation Diskussion mit Anonymen Alkoholikern
Freitag, 13. Juni 2025 14.00-16.00 Uhr
Männerschuppen als Gesundheits-Ressource für Männer Prof. Doris Bardehle, Bernd Bauer-Banzhaf
Aktuelle Situation von Männerschuppen in Deutschland Berichte von Männerschuppen: – Männerschuppen Leinfelden-Echterdingen – Männerschuppen Insel Poel – Sozialverbände, Selbsthilfeorganisationen und Männerschuppen
Samstag, 14. Juni 2025
Sportliche Aktivitäten auf kommunaler Ebene Boule-Turnier im Tiergarten, Berlin
Die Kampagne „Kenne dein Risiko“ der Stiftung Männergesundheit will Männer für ihre gesundheitlichen Risiken sensibilisieren. Besonders während der Männergesundheitswoche vom 9. bis 15. Juni 2025 wird sie im Fokus stehen. Männer sterben häufig zu früh: 28 % von ihnen erreichen nicht einmal das 70. Lebensjahr. In der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre sind zwei Drittel der Todesfälle männlich – oft bedingt durch Unfälle und Suizide.
Viele Männer unterschätzen ihre Gesundheitsrisiken, sei es durch genetische Veranlagungen oder ungesunde Verhaltensweisen wie Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Prostatakrebs und psychische Probleme wie Depressionen gehören zu den größten Gesundheitsgefahren für Männer.
„Männer sterben nicht, weil sie Männer sind, sondern weil sie risikoreich leben und ihre gesundheitlichen Gefahren ignorieren“, betont Olaf Theuerkauf, Vorstand der Stiftung Männergesundheit. Die Kampagne setzt auf Social-Media-Aktivitäten und Veranstaltungen in ganz Deutschland, um Männer zu motivieren, ihre Gesundheitsvorsorge aktiver anzugehen und Risiken frühzeitig zu erkennen.
Ziele für die Männergesundheitswoche 2025
1. Gesundheitsschutz und Risikoerkennung durch Urologen (Dienstag 10. Juni)
2. Identifizierung der Risiken des Rauchens und Gespräche mit ehemaligen Rauchern (Mittwoch 11. Juni)
3. Identifizierung der Risiken von Alkohol- und Drogenkonsum und Gespräche mit anonymen Alkoholikern (Donnerstag 12. Juni)
4. Beispiele dafür aufzeigen, dass Männerschuppen (Men’s Sheds) eine Gesundheitsressource für Männer sind (Freitag 13. Juni mit Online-Konferenz 14.00 – 16.00 Uhr)
5. Familiensportveranstaltungen auf Gemeindeebene für Samstag und Sonntag anbieten (Samstag 14 und Sonntag 15. Juni)
Wir werben jetzt dafür, dass neben unseren zentralen Veranstaltungen auch in Kommunen eigene Veranstaltungen zur Männergesundheitswoche durchgeführt werden.
Das Bundesforum Männer hat eine Auswahl an Forderungen und Maßnahmen zusammengestellt, die aus seiner Sicht in den Koalitionsvertrag gehören. Darunter sind auch zwei Themen, die sich explizit auf die Gesundheit von Männern beziehen.
8. Männergesundheit als Teil einer geschlechtersensiblen Gesundheitsstrategie fördern
Gesundheitsförderung und -versorgung muss alle Geschlechter differenziert und spezifisch in den Blick nehmen. Gesundheitspolitik muss geschlechtersensibel gestaltet sein. Deshalb ist es nötig, eine nationale Männer- und Frauengesundheitsstrategie zu entwickeln und auch die Gesundheitsforschung geschlechtersensibel auszugestalten.
9. Mentale Gesundheit von Männern stärker in den Blick nehmen
Es ist nötig, männerspezifische Präventions- und Hilfsangebote in den Bereichen Sucht und mentale Gesundheit zu schaffen. Sowohl in den Statistiken zu Alkohol- und Drogenmissbrauch als auch zu Suiziden sind Männer überrepräsentiert. Zugleich nehmen Männer Angebote der psychosozialen Beratung und Psychotherapie seltener wahr als Frauen. Die Stärkung und Förderung geschlechtsspezifischer und -sensibler Angebote kann dazu beitragen, dass sich mehr Männer rechtzeitig Hilfe suchen.
Sowohl die Forderung nach einer nationalen Männer- und Frauengesundheitsstrategie als auch das Thema der mentalen Gesundheit finden sich schon seit 2021 in dem von unserem Netzwerk, dem Bundesforum und der Stiftung Männergesundheit formulierten Männergesundheitsmanifest „Deutschland braucht eine Männergesundheitsstrategie“. Danke fürs Aufgreifen und Erinnern!
Die LZG-Akademieder Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz lädt in Kooperation mit dem Programm teamw()rk für Gesundheit und Arbeit zu einer Fortbildung mit dem Schwerpunkt Männergesundheit ein.
Nach einer Einführung in Grundlagen der Männergesundheitsförderung werden Programm und Online-Plattform des Erasmus+ Projekts HelpMen Train the Trainer (HelpMen TTT) vorgestellt und mit erprobten Methoden für die Praxis der Gesundheitsförderung mit Männern hinterlegt.
HelpMen TTT (2022 – 2024) setzte ein im Vorgänger-Projekt HelpMen (Health Literacy Progress for Men in Europe – Gesundheit als Thema der Grundbildung für Männer in Europa weiterentwickeln, 2017 – 2019) entwickeltes Curriculum um in ein differenziertes Ausbildungskonzept und -programm zur Männergesundheitsbildung. Beide HelpMen-Projekte wurden als Beispiele guter Praxis („Good Practice Gesundheitsbildung, Grundbildung“) ausgezeichnet.